Auch Drumloops poliert der Transient Designer hervorragend auf. Hier lässt sich die Kick stufenlos in den Vordergrund regeln, die übermäßig zischende HiHat bändigen oder die Snare „knalliger“ gestalten. Einfache Drumloops kann die SPL-Hardware problemlos aufpolieren, komplexere Patterns mit vielen unterschiedlichen perkussiven Elementen – ggf. noch durch Delay-Effekte angereichert – allerdings weniger. Mit zunehmender Komplexität eines Signals bekommt der Transient Designer Probleme, seine weitgehend automatisierten Arbeitsprozesse abzuwickeln. Deshalb die klare Aussage: bei der Bearbeitung von Einzelspuren kann der Dynamikprozessor kleine Wunder vollbringen, im Masteringbereich oder im Summenmix hat er dagegen wenig zu suchen. Generell überzeugt der Transient Designer aber mit einer sehr sauberen Signalverarbeitung, die auch bei extremen Parametereinstellungen nie unangenehm klingt.

Speiseplan

Doch nicht nur Schlagzeugklänge lassen sich gewinnbringend bearbeiten, auch Gitarren, Bässe und Gesangsaufnahmen verspeist der Dynamikprozessor mit Vorliebe. Mit mehr Attack lässt sich das Pickgeräusch einer akustischen Gitarre angenehm verstärken oder der Klang einer verzerrten E-Gitarre noch schärfer formen. Durch ein verlängertes Sustain bekommen die Saiten einen schöneren Ausklang. Einen akustischen Eindruck darüber vermittelt ein zweites Klangbeispiel weiter unten.

Auch eine Gesangspassage, die sich zuvor nicht so recht im Mix integrieren liess, passt sich mit Hilfe des SPL-Prozessors problemlos ein. Nimmt man hier etwas Attack weg und fügt Sustain zu, erreicht man einen sehr gleichmäßigen und verdichteten Klang. Übertreiben sollte man den Einsatz bei Stimmen aber nicht – ansonsten drohen Probleme mit überbetonten Explosivlauten. Natürlich bietet sich der Dynamikprozessor auch zur künstlichen Verfremdung von Signalen an. Ein „gewöhnliches“ Piano-Sample bekommt mit einer Prise zusätzlichen Attacks und einem kräftigen Schlag Sustain nahezu mystische Züge. Experimentelles Potenzial bietet zudem die getrennte Bearbeitung des linken und rechten Kanals bei Stereosignalen. Hebt man hier die Link-Funktion auf und stellt stark gegenläufige Werte ein, tut sich eine unglaubliche Stereobreite auf, die alleine auf dynamischen Eingriffen beruht.

Fazit