Izotope Ozone 5 Testbericht
Izotope Ozone 5 Testbericht
Die 200€ Standard Variante umfasst alle neuen Mastering Werkzeuge: Pre- und Post Equalizer, Dynamics, Reverb, Stereo Imaging, Harmonic Exciter und Maximizer. Das 400€ teurere Advanced Bundle enthält zudem alle soeben genannten Module als separate Plugins und die komplett neue Meter Bridge, die alle wichtigen Audioanalyse Tools in einem Fenster übersichtlich zusammenfasst! Außerdem bietet die Advanced-Version einige zusätzliche Funktionen innerhalb der einzelnen Module.
Was ist neu?
Ozone 5 ist laut Hersteller das bisher umfangreichste Update!
Doch was steckt hinter dieser vielversprechenden Ansage?
Schon beim ersten Start fällt gleich die deutlich komplexere und größere (!) Bedienungsoberfläche auf. Das Plugin Fenster ist ein gutes Stück größer als das alte Ozone 4. Dieser logische Schritt, mehr Bedienelemente gleich größeres Interface, ist schon mal sehr lobenswert. Doch auch unter der Haube hat sich viel getan. Alle Module wurden in Ozone 5 mit verbesserten Algorithmen im Signalprozess ausgestattet.Die analog modellierte Signalverarbeitung in Verbindung mit linearphasiger Präzision sollen dem Mix die erwünschte Wärme, Druck und Raum zu verleihen. Die Signalkette von Ozone 5 hat sich außerdem um einen Post Equalizer erweitert. Auch dieser wurde mit neuen analog abgestimmten Filterkurven ausgestattet. Außerdem lassen sich erstmals linker und rechter Kanal getrennt bearbeiten. Für präziseres Arbeiten kann sowohl auf der Zeit- als auch der Frequenzachse hinein gezoomt werden. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang auch das komplett neu gestaltete hybrid Reverb. Dieses Modul vereint nun Faltungshall mit algorithmenbasierter Bearbeitung.
Wie auf dem Bild zu sehen, gibt es nun für jedes Modul einen separaten Preset-Manager, welcher sich über das kleine Dreieck jeweils rechts neben den Bypass-Schaltern befindet. Das verschafft natürlich mehr Übersicht und macht die individuelle Anpassung der einzelnen Module einfacher und schneller.
Workflow & Optik
Wie bereits eingangs erwähnt hat sich optisch viel getan. Es sind deutlich mehr Bedienelemente hinzugekommen, wodurch Ozone 5 auf den ersten Blick vielleicht erst einmal komplizierter aussieht. Doch gerade weil man stets alle wichtigen Elemente sinnvoll angeordnet vor Augen hat, ist der Workflow noch besser geworden. Nutzer älterer Ozone Versionen finden sich sowieso sehr schnell zurecht, da die Struktur und Modul Arbeitsweise erhalten geblieben sind. Der verbesserte Workflow ermöglicht eine genauere Kontrolle und schnellere Erreichbarkeit aller wichtigen Funktionen.
Trotz vielen Reglern mehr Übersicht: Einzelne Segmente innerhalb eines Modules sind deutlicher voneinander abgegrenzt und auch Farblich wird es etwas bunter. Beispielsweise wurden Bänder in Multiband-Prozessoren mit verschiedenen Farben ausgestattet. Schön zu sehen im Bild ist die neue Übersicht aller vier Bänder der Dynamikprozessoren. Außerdem gibt der Analyser im oberen Bereich ein direktes visuelles Feedback der Dynamikbearbeitung!
Ozone 5 Advanced
…ist, zumindest seinem stolzen Preis nach zu urteilen, für die Professionelle Anwendung konzipiert. Gegenüber der Basisversion sollen dem „Power-User“ mit Ozone 5 Advanced noch mehr Flexibilität, Präzision und Kontrolle ermöglicht werden. Zusammen mit einigen zusätzliche Features und Kontrollinstrumenten lässt Izotopes neues Mastering-Paket keine Wünsche mehr offen. Oder doch? Aber dazu später mehr.
In Zusammenarbeit mit professionellen Mastering-Ingenieuren entstand unter anderem die Brandneue Meter Bridge.
Meter Bridge
Alle wichtigen Werkzeuge zur Audioanalyse unter einem Dach!
Großer Wert wurde dabei auf Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten gelegt. Die Meter Bridge wir über das Ozone Plugin gestartet und öffnet sich in einem neuen Fenster mit flexibler Größe. Dies wiederum besteht aus 4 Bereichen die zum Teil kombinierte AnalyseTools beherbergen. Jeder Bereich bzw. jedes Tool lässt sich in der unteren Leiste einund ausblenden. Außerdem befindet sich in jeder Fensterecke ein Schalter um das jeweilige Tool in Vollbild zu schalten. Bei kombinierter Ansicht mehrerer Tools lassen sich diese super schnell und stufenlos in ihrer Größe anpassen. Die Messinstrumente werden dabei automatisch skaliert.
Natürlich lassen sich diese auch mehr oder weniger umfangreich konfigurieren. Dazu wechselt man in den Vollbildmodus des Tools um in das Optionsmenü zu gelangen. Das ist der Übersicht halber auch sehr sinnvoll. Einige grundlegende Einstellungen wie der Anpassung der Frequenz-Skala oder das Resetten der Anzeige lassen sich zudem per Rechtsklick auf das jeweilige Tool vornehmen. Dies erweist sich als besonders Hilfreich, da sie auch im Übersichts-Modus funktionieren.
Das Spektrogramm ist grafisches Highlight der Meter Bridge. Es stellt eine topografische Karte des Audiomaterials in Echtzeit und 3D dar! Außerdem kann zwischen 3D und 2D sowie zwischen verschiedenen Auflösungen (Qualität) umgeschaltet werden. Für die genaue Analyse stehen Freeze und Zoom-Optionen zur Verfügung. Im Vollbildmodus werden die momentanen Lautstärkewerte (in dB) pro Frequenz an der Mausposition ausgegeben. Mittels sogenannter Meter Taps lassen sich verschiedene Audiospuren oder Gruppen im Spektrogramm verschiedenfarbig anzeigen! Auf diese Weise kann man schön sehen wie die einzelnen Mix-Elemente zusammenspielen oder einzelne Instrumente im Mix analysieren. Verschiedene Ansichten wie überlagernd, gekachelt und gestapelt können im 2D Modus für mehr Übersicht sorgen. Meter Taps können benannt und farblich beispielsweiße den Spurenfarben angepasst werden.