Die Installation der über 7GB großen Library benötigte auf dem Testsystem (Apple iMac) fast eine dreiviertel Stunde. Hinzu kommt noch mal mindestens eine Stunde für die Installation der fünf zusätzlichen SAGE-XPander, die allesamt auf einzelnen DVDs vorzufinden sind.
Die Zeit der Installation kann man sich mit der beigelegten DVD versüßen, die über 9 Stunden (ja, NEUN) Video-Tutorials enthält, die durch weitere Videos auf der Webseite von Spectrasonics ergänzt werden. Leider handelt es sich nicht um eine richtige Video-DVD, sondern um eine Daten-DVD und man benötigt entweder ein zweites DVD-Laufwerk um zeitgleich die Tutorials abzuarbeiten, einen zweiten Computer oder man muss bis nach der Installation warten. Das ist mal ein ganz anderer Ansatz als ein 500 Seiten Bedienerhandbuch und verdient Würdigung. Wer dennoch Lesestoff (für z.B. Pausen auf dem stillen Örtchen) sucht, findet diesen ebenso auf den Installations-DVDs.
Hat man die Installation ordnungsgemäß abgeschlossen, sollte man sich gleich auf der Webseite von Spectrasonics die neuesten Updates ziehen um von Anfang an ein stabiles Plugin nutzen zu können.
Praxis
Ist man nun mit der neuesten Version von Stylus RMX und genug Vorwissen aus den Video-Tutorials versorgt, kann man eigentlich schon loslegen. Wer sich die vielen Tutorialvideos später ansehen will kann aber auch schon jetzt loslegen. Die Bedienoberfläche von Stylus RMX ist übersichtlich, gut beschriftet und Benutzer von Atmosphere bzw. Omnisphere werden sich gleich heimisch fühlen. Insgesamt wartet Stylus RMX mit der altbewährten Aufteilung des Programms und der Menüs auf und das ist auch gut so!
Nun, wie arbeitet man mit Stylus RMX? Das schöne ist, man ist in seiner Vorgehensweise wie man einen Groove aufbaut kaum eingeschränkt. Entweder lädt man über die Presetauswahl einen der vielen fertigen Grooves Multis aus der Core Library bzw. den Expander Libraries, oder man läd eines der 250 nach Kategorien sortierten Kits. Aber auch das Laden einzelner Slices in einen der acht Slots auf sein MIDI-Keyboard um diese von dort abzufeuern, ist eine Variante. Tausende neuer Sounds sollten jedem etwas, auch auf Dauer, für seine Projekte bieten. Egal ob Hip Hop, Moviescore, Dance oder Rock.
Die Auswahl von Suites oder Elementen (quasi Presets) erfolgt über das Directory, von dem man aus die Elemente per Klick in diversen Geschwindigkeiten vorhören kann (oder man drückt den Play-Button im Plugin). Per „Drag and Drop“ mit der Maus lassen sich hier die zum ausgewählten Groove hinterlegten MIDI-Daten auf eine MIDI-Spur ziehen. Favouriten lassen sich ebenso erstellen, wie eigene Libraries.
Chaos Designer
Der Chaos Designer ist ein innovatives Feature. Mit ihm kann man aus einem geordneten Groove ein totales Chaos fabrizieren. Pattern lasen sich in Pattern, Timing, Pitch und Dynamic verändern, sowie Stottereffekte einfügen. Alle Funktionen sind über MIDI ansteuerbar. Ideal also für Live-Situationen. Es lässt sich aber auch eine MIDI-Spur mit den vorher per Capture-Funktion aufgezeichneten Eingriffen per Drag and Drop in den Hostsequencer ziehen.
Time Designer
Seit Version 1.7 ist Stylus RMX nicht nur nativ 64-bit fähig, es gibt auch eine neue, äußerst intelligente Funktion in Stylus RMX, die sich Time Designer nennt. Grob erklärt: Time Designer ändert Pattern und Feel jedes Loops in Echtzeit. Diese Funktion ist wirklich eine Bereicherung für abwechslungsreiches, kreatives Arbeiten und bietet eine hohe Flexibilität um z.B. Grooves an bestehende Songs in Feeling und Timing anzupassen. Time Designer funktioniert mit JEDEM Groove in Stylus RMX.
Effekte