Sowohl die Größe als auch die Lesbarkeit der Oberfläche sind für das Auge auch bei längerem Arbeiten angenehm. Man kann auch zwischen einigen Skins wählen (im Download enthalten), die sich in der Farbgebung und Gestaltung voneinander unterscheiden.
Auch die grundsätzliche Menüführung und das Handling sind insgesamt schlüssig, wenn man sich mit der Grundstruktur, bestehend aus den Layer-Ebenen, der Groove-Sequencer-Ebene und der Master-Ebene mit ihren jeweiligen Features angefreundet hat, und das geht eigentlich sehr rasch. Presets, Soundsets, Effekte u.a.m. befinden sich in einem jeweils eigenen Sub-Folder.
Neu ist nun ein zusätzlicher ein- und ausblendbarer File Browser als TreeView, der die Soundverwaltung in Verbindung mit seinem Kontextmenü erheblich erleichtert. Neu ist auch ein ein- und ausblendbares Fenster, das mit seinen 16 Slots der Verwaltung von bis zu ebenso vielen Presets dient.
Der File Browser ist recht „user friendly“ gestaltet. So ist alles nach Soundbänken gegliedert und diese sind es wiederum nach den Typologien Bass, Lead, Percussion, WSeq etc. Für das Anlegen einer Favoritenbank für die vielen Presets – an die knapp 8.000 sind es schon mit der V5.86er Library – kann man sich über den Browser ein Ranking anlegen. Laut WilliamK ist eine Verbesserung der Favoriten-Funktion für eines der nächsten Updates vorgesehen.
Für die Oberfläche stehen wie gesagt mehrere Skins zur Auswahl, über Kontextmenüs lassen sich sowohl globale Einstellungen in Bezug auf Soundqualität, Microtuning, Program Changes u.a.m. vornehmen, als auch z.B. Copy-, Paste-, Search- und andere Befehle ausführen und Informationen abrufen.
Etliche Eingabehilfen zeigen sich im Betrieb sehr praktisch. So wählt bzw. wechselt man die verschiedenen Ebenen und verschiedenen Funktionen mittels Shortcuts. Generell sind die einzelnen Parameter mit numerischen Werten (z.B. -127 bis +127) belegt und damit recht fein nuanciert. Werte können mittels Scrollrad schnell verändert werden. Bei gehaltener Strg-Taste gehen die einzelnen Regler in Null- bzw. Ausgangsstellung u.a.m.
Da die Hauptebenen (Layer, Groove Sequencer, Master) permanent eingeblendet sind und alle Layer auf die Hauptmaske zugreifen, muss man sich nicht durch etliche Zwischenebenen vor- und zurückklicken, um zum Wesentlichen zurück zu kehren. So kann man direkt aus den Layer-Ebenen die Effektabteilung benützen und von dort aus wieder zu den Layer-Ebenen zurückkehren. Passt!
Klangaufbau, Sounderstellung und -gestaltung, Modulation
Ein Sound (z.B. Piano, Synth-Bass) oder Soundset (z.B. Drum-Loop, Drum Kit) wird in der Regel als Preset im Wusik eigenen Format (WUSIK.prst) geladen. Je nach Struktur belegt das Preset einen der sechs (O1, O2, O3, O4, W1, W2) oder mehrere Layer mit Klangmaterial (single, multi, split, keyzone) in verschiedenen Formaten (WAV, DASHsnd, WUSIKsnd, SFZ).
Während über die OSC-Layer (O1 bis O4) Sounds herkömmlich (also Klangquelle(n) – Modulation) aufgerufen und gegebenenfalls bearbeitet werden, können mittels der Wavesequencing Layer (W1, W2) noch weitaus komplexere Soundgebilde verarbeitet werden. So stehen in 9 Slots mit bis zu 128 Schritten mehr als 20 Möglichkeiten des Tunings für alle Layer zur Verfügung, z.B. welcher von bis zu 32 Sounds pro Step gespielt werden soll.
Zusätzlich befindet sich auf beiden W-Layern noch ein jeweils eigenständiger Arpeggiator, also insgesamt 2 miteinander kombinierbare (!) mit 6 Modi, die jedoch in Anbetracht des Potenzials von Wavesequencing und Groove-Sequencer in ihrer Bedeutung doch eher in den Hintergrund gerückt werden.
Ein weiteres Werkzeug zur musikalischen Arbeit ist der Groove-Sequencer, welcher sich in einer eigenen Ebene (G) befindet. Er ist mit seinen 64 Patterns zu je 64 Steps und 16 Tracks (Drum, Note, Midi CC) ebenfalls sehr leistungsfähig. Er verfügt über keinen eigenen Layer, stattdessen werden die eingegebenen Daten an alle belegten Layer geschickt. Hauptsächlich für Drum-Patterns geeignet, kann man damit aber auch Bass-Lines u.a. erstellen.
Beim Start der Wusikstation wird auch ein Init-Preset geladen, das einen OSC-Layer mit einer Sinus-Wave, jedoch ohne irgendwelche Modulationen oder Effekte belegt. Man hat es also mit einem trockenen Preset bzw. Sound zu tun.
Weiters liegen auch noch rohe Pulse, Triangle und Saw-Waveforms, Noise sowie einige Drawable Waveforms vor bzw. können WAV-Files geladen werden, die im internen Sample-Editor umfassend bearbeitet werden können. Damit lassen sich Presets auch von Grund auf neu erstellen.
Sample-Editor