Eine Besonderheit des Voxengo Varisaturators ist, dass er die voneinander unabhängige Bearbeitung in 2 Frequenzbändern, gesplittet in jeweils einen Low- und High-Bereich, zulässt. Die Crossoverfrequenz ist dabei frei einstellbar, ebenso wie deren Flankensteilheit zwischen 6/12/24 db pro Oktave. Das Konzept der Aufsplittung in diese zwei Frequenzbänder stellt sich in der Praxis oft als nützliche Hilfe heraus, wenn man beispielsweise das Signal ansättigen möchte, aber den Bassbereich weitestgehend sauber und trocken halten will, so ist das durch verschieden starke Bearbeitung dieser beiden Bänder und der entsprechend eingestellten Crossoverfrequenz problemlos möglich.

Eine weiteres sehr gutes Feature ist der nun direkt im Plugin eingebaute Wet/Dry Regler, welcher nun auch sehr subtile und nur leichte Anreicherungen durch vorsichtige Zumischung des bearbeiteten Signals erlaubt.

Die beiden Sättigungsmodule „Valve“ als auch „Digital“ verfügen beide über dieselben Parameter: „Pre-Gain“ und „FX“, jeweils für das High- und das Low-Band getrennt. Der Pre-Gain Regler bestimmt ungefähr (laut Voxengo spielen dabei aber noch mehr Elemente eine Rolle, die Wirkweise ist also durchaus komplexer), wie stark der Varisaturator angefahren wird. Der Fx-Regler bestimmt auch nicht nur den Anteil der dazugewonnenen Sättigung am Klang, sondern hat eberso eine etwas komplexere Wirkweise, die in der Anleitung ausführlicher erklärt wird. Der Digital Saturator verfügt zudem noch über einen Hard/Soft Modus, hier ist Nomen Omen.

Mir hat der Sättigungssound für die mittleren und höheren Frequenzbereiche gut gefallen, für den Bassbereich fand ich ihn bei einigen Einzelsignalen etwas zu dünn oder auch schwammig und eher ins Verzerrte gehend. Das Herunterfahren der Crossoverfrequenz konnte hier aber manchmal ein bisschen helfen.

Sehr positiv überrascht wurde ich, als ich den Varisaturator auf einem ungemasterten Mix meines Projektes „Return To Gaia“ ausprobierte. Für solche Gruppen- und Summensignale scheint er sehr gut geeignet, gerade weil er auch sehr fein und subtil arbeiten kann. Hier tut er einen hervorragenden Job, was das miteinander Verschmelzen und Abrunden der Einzelelemente im Mix betrifft. Auch in diesem Anwendungsbereich lohnt es sich sehr, ein bisschen mit dem Crossoverpunkt des Low- und High Bandes zu spielen, um den optimalen Punkt zu finden.

Soundbeispiele