Rack Hüllkurve

Die Hüllkurve kann frei definiert und geloopt werden. Abgerundet wird das alles durch eine hochgerüstete Effektsektion, die kaum Wünsche offen läßt:

Multi Effekt

Die Details zu diesen ganzen technischen Dingen sind in der – übrigens wieder einmal sehr guten und ausführlichen – Dokumentation nachzulesen; die Beschreibung der Möglichkeiten würde den Rahmen dieses Artikels sprengen.

Bis hierhin ist das alles schon phantastisch, der PURE-D16/24Rack hat einen ausgezeichneten Klang und verführt zum Soundbasteln; er ist vom Sound und der verbauten Technik her ohne Zweifel in der Oberklasse anzusiedeln. Obwohl auch recht durchsetzungsstarke Klänge möglich sind, sehe ich seine Stärken eindeutig in phantasieanregenden Flächen, komplexen Traumlandschaften und sphärisch-schwebenden Klängen. PURE-D16/24Rack erzeugt Emotionen und stellt sich als Flächensynth par excellence für Elektronik a la 70ies oder 80ies dar.

Aber es gibt noch ein Sahnehäubchen samt Cocktailkirsche obendrauf. Step Sequenzer und Arpeggiator verführen in Verbindung mit den Sounds zum Basteln, Spielen, Musikmachen – die Stunden vergehen unbemerkt. Der erste bemerkenswerte Punkt ist, dass Arpeggiator und Sequencer gemeinsam eingesetzt werden können; ein wirklich seltenes Feature.

Der Arpeggiator verfügt über die üblichen Funktionen und braucht deshalb hier nicht weiter behandelt zu werden. Der Sequencer (explizit auch als Gater einsetzbar!) kann bis zu 64 Patterns mit je 32 Steps je Pattern verarbeiten. Nachgerechnet bedeutet das: der Sequencer kann 2048 Noten spielen. Damit ist es möglich, komplette eigene Songs im Sequencer zu erstellen; die Patterns können in Reihenfolge und Anzahl der Wiederholungen frei angeordnet werden, so dass sich hier eine unendlich scheinende Anzahl von Möglichkeiten ergibt.

Diese Songs können – eben über die Kombination von verschiedenen Steps zu Patterns – sogar über die GUI verwaltet werden: editieren, von einem anderen Pattern kopieren, laden, speichern; es können sogar Patterns zu ganzen Patternbänken zusammengestellt werden.

Doch damit nicht genug: wer keine Lust hat, in der vollgrafischen Oberfläche des Sequencers „Klötzchen zu schieben“, kann seine Patterns Step-by-Step über die Klaviatur des Midi-Keybords aufnehmen – es gibt eine RECORD-Funktion!

Der Sequencer selbst ist wie alle Sequencer monophon (sofern er nicht als Gater eingesetzt wird), kann aber in Kombination mit dem Arpeggiator verwendet werden. Damit sind fast unendlich viele Möglichkeiten für rhythmische Muster möglich. Vom Klang her ist mit dieser Ausstattung auch Trance und Ähnliches problemlos machbar, aber die Stärke liegt ganz eindeutig in feinen, durchbrochenen Atmosphären. PURE-D16/24Rack fällt ohne jeden Zweifel in die Kategorie „psychoaktiv“.

Fazit