TubeOhm hat es allerdings geschafft, die qualitativ guten Samples sehr klug und mit einem fast schon unheimlichen Gefühl für die richtige Mischung aus Druck und Filigranität auszuwählen, so dass der erste Gesamteindruck zwar eher in Richtung ambient/sphärisch geht, dies aber keineswegs zulasten der Durchsetzungskraft.

Die Samples können übrigens auch rückwärts, geloopt (interne Wave Loop Punkte) oder als One Shot abgespielt werden, es können aber auch eigene Wave-Dateien geladen werden, so dass an Klangerzeugern wirklich kein Mangel besteht.

Nun schließt sich die Frage an, die einfach kommen muß: wie in aller Welt schaffen die es, aus einigen handvoll Samples dermaßen vielschichtige, komplexe Sounds zu erzeugen?

Der erste Schritt ist der Mixer, in dem pro Sampler das Signalrouting festgelegt und entschieden wird, ob Verzerrer oder Ringmodulator zum Einsatz kommen.

Die Filtereineinheit besteht aus Tiefpass und Hochpass, die allerdings anteilmäßig regelbar kombiniert werden können (Bandpaß); anschließend wird das Signal durch einen schaltbaren und in der Frequenz steuerbaren 6dB Filter geleitet. Die Filter selbst sind vielfältig modulierbar.

Damit sind wir schon beim nächsten Stichwort, der Modulation: Sampler, Filter und Verstärker können mittels zwei LFOs, einer „Multistage Hüllkurve“, Anschlagdynamik und After Touch sowie Mod Wheel und Pitch Wheel moduliert werden. Das Modulationsrouting geschieht – wie z.B. auch beim Pure-P – über zwei Modulations-Busse.

Besonders hervorzuheben ist hier die Multistage Hüllkurve, die grafisch bedient wird und durch die Möglichkeiten der Parametrierung enormen Bastelspaß verspricht: