Die Midi-Erweiterung ist so aufgebaut, dass man die Wahl hat ob man den gesamten Song als Midifile per Drag&Drop in den Sequenzer ziehen möchte oder nur entsprechende Song-Parts wie Intro, Theme, Bridge, Verse usw. . Sehr viele Beats, Fills und Übergänge stehen einem so zur Verfügung. Allerdings hat natürlich jede Band auch ihren eigenen typischen Stil, der sich hier auch im Drumming von Tomas Haake zeigt. Dieser lässt sich als treibend, schleppend und drückend mit viel Doublebasseinsatz beschreiben, die Soundbeispiele zeigen einen guten Querschnitt dieses Drumming-Stils. Dadurch dass die Files also etwas spezifischer klingen, lassen sie sich leider nicht so leicht variabel einsetzen. Wer die ganz normalen Standards des Metaldrummings sucht, wird sicher zunächst in den normalen Standard-Midierweiterungen fündig. Hier erhält man eben zu 100% Meshuggah. Wer musikalisch in eine ähnliche Richtung geht, findet hier aber sehr viel Inspiriation und viel gut anwendbares und verwertbares Material.

Die Qualität der Samples überzeugt auf ganzer Linie und die neuen Mixerkanäle erweitern nocheinmal die Klanggestaltungsmöglichkeiten der beiden Haupttrommeln Snare und Kickdrum. Die beiden Drumkits klingen sehr modern, knackig und durchsetzungsfähig ohne jedoch „überproduziert“ zu wirken. Innerhalb eines Mixes wirken sie schon ohne grosse Nachbearbeitung klar, kräftig und frisch. Meiner Meinung nach hat der Produzent hier einen gut ausgewogenen, modernen Drumsound eingefangen, der sich sehr gut in viele Metalproduktionen integrieren lässt und jedem Homerecordler einen absolut amtlichen Metal-Drumsound liefert, der vermutlich nur noch für Profis von einem komplett live mit Band eingespielten Drumsound/-Track zu unterscheiden ist.

Wer Midifiles für eine noch etwas härtere Gangart wie Death Metal oder Grindcore sucht, dem sei das Erweiterungskit aus gleichem Hause „Library of the Extreme“ ans Herz gelegt. Dort finden sich dann beispielsweise diverse Blast-Beat Typen und dazu ebenso hunderte andere variantenreiche professionell eingespielte Midifiles.

Ein schöner Nebeneffekt ist, dass man durch das komplette Vorhandensein ganzer Songs auch einiges zum Thema Drumarrangement in Metal-Songs lernen kann, wenn man sich die Files mal ein bisschen genauer anschaut und beispielsweise das Timing des Drummings. Allerdings muss man sich auch klar sein, dass hier ein recht spezifischer Drumstil zu finden ist, der einem auch gefallen muss oder der gut zu seinen eigenen Projekten passt, wenn man die Midifiles öfters verwenden möchte. Der Klang der beiden Drumkits ist aber Spitze und ermöglicht auf einfache und unkomplizierte Weise jedem Homerecordler einen amtlichen Studio-Metaldrumsound.

Soundbeispiele