Folgende Klangkategorien stehen in Halion Sonic zur Auswahl:

Accordeon

Bass

Brass

Chromatic Percussion

Drums & Percussion

Ethnic

Guitar/Plucked

Keyboard

Musical FX

Organ

Piano

Sound FX

Strings

Synth Comp

Synth Lead

Synth Pad

Vocal

Woodwinds

Vorab:  Halion Sonic bietet grundsätzlich sehr solide und zeitgemässe Sounds in nahezu allen Kategorien. Einzig die Ethnic-Sound Abteilung kommt mit gerade mal einem Sound (plus vier Standard General Midi Ethnic Sounds) absolut zu kurz, was recht unverständlich ist, denn im damaligen Vorgänger Hypersonic war auch dieser Soundbereich gut gefüllt. Auf Nachfrage bei Steinberg zu dieser Thematik erhielt ich die Antwort, dass Halion Sonic nahezu dieselbe Anzahl an Ethnic-Sounds enthalten soll wie Hypersonic 2, allerdings wären diese nun anders kategorisiert. Dann ist es jedoch verwunderlich, warum in der pratkischen Media-Bay mit ihren detailreichen Attributen diese Sounds unter „Ethnic“ dennoch nicht auftauchen.

Für meinen Geschmack klingen jedoch einige Sounds recht kühl und digital, die Höhen scheinen manchmal künstlich angehoben um den Sounds mehr High-End zu verleihen. Dieser Umstand macht sie dann aber gerade gut erkennbar als „aus der Dose stammend“ (Ein Beispiel: Der Slap-Bass in Soundbeispiel 2). Hier muss man also manchmal manuell nachhelfen und das Filter etwas zudrehen oder per EQ die Höhen leicht bedämpfen – wobei sowas sicherlich auch immer Geschmackssache ist. Die Originalität vieler Sounds schreibt auch nicht gerade Geschichte – die Soundeffekte hat man fast alle schonmal gehört, die meisten Synthsounds sind auch alle schonmal da gewesen. Dies ist allerdings nicht unbedingt negativ gemeint, denn die Entwickler von Halion Sonic hatten sicher nicht die Absicht, die grösstenteils auf Samples basierende Soundwelt von solchen Rundum-Workstations mit abgedrehten und dadurch nur wenig in Produktionen einsetzbaren Sounds zu revolutionieren.

Der grosse Vorteil ist, dass die Sounds alle schnell anwendbar sind und sich in die meisten Produktionen leicht und gut integrieren lassen, und dafür kommt man letztlich eben doch immer wieder zu den entsprechenden Sound-Standards zurück, die einem hier in zeitgemässer Qualität angeboten werden.

Einige Sounds der Abteilung „realistischer Instrumente“ gefallen mir recht gut. Erwähnt seien hier die Pianos oder auch die Vocalabteilung mit ihren schönen Chören. Aber auch bei den Gitarren und Bässen ist viel schönes dabei. Sehr lobend erwähnen muss man darüber hinaus die 39 Drumsets und mitgelieferten Beats, wo man aus jedem Beat nochmal das Drumkit (bereits gesclict) manuell spielen kann. Bei 186 Beats hat man somit eigentlich nochmal 186 Drumsets zusätzlich, die zwar nicht so umfangreich sind wie die grossen „richtigen“ Sets, aber nicht minder originell! Des weiteren stach mir die Hallqualität des Reverence-Reverbs, den viele ja auch schon von Cubase her kennen, als sehr positiv ins Ohr. Hier kann man beispielsweise im Stand-Alone Betrieb wirklich auf weitere Hallgeräte verzichten, ein Umstand, der lange Zeit bei Workstations eigentlich nicht ging. Der Flex-Phraser ist eine weiteres Spitzen-Feature, welches sehr inspirationsfördernd ist und alleine schon durch die Masse an 1500 Preset-Pattern sehr lange unterhalten kann. Die Expression-Technologie, die ja auch schon aus einigen anderen VSTis bekannt ist, erleichtert das Programmieren realistischer Klänge nochmals enorm und man möchte sie sehr schnell nicht mehr missen.

Soundbeispiele