Im Soundbrowser kann man die Programme nach verschiedenen Kriterien wie beispielsweise Style, Character, Tempo, Bars & Beats anzeigen lassen. Per Doppelklick oder Drag & Drop zieht man dann das jeweilige Sound-Programm aus der „Load Page“ in einen der sechzehn Slots des Multis.
Sehr unkompliziert und flott klickt man durch die gewünschten Kategorien und erfreut sich der immer zum jeweiligen Sound passend angebotenen sechs Quick-Controls, die sofort die naheliegendsten und interessantesten Bearbeitungsmöglichkeiten des gewählten Sound-Programms ermöglichen. Auf einem X/Y Pad können zudem zwei weitere Controller verknüpft werden, wodurch diese dynamischer miteinander interagieren können. Neben der Tastatur befinden sich nun ausserdem noch acht einzelne Triggerpads, auf die man beispielsweise auch ganze Akkorde oder einzelne Drumsounds legen kann.
Ein Sound-Programm im Halion Sonic besteht aus bis zu vier Layern und kann umfassend nachbearbeitet werden. Ein Layer wiederum kann aus bis zu fünf verschiedenen Layerarten, genannt „Engines“, bestehen was sich auf die jeweils zur Verfügung stehenden Bearbeitungsmöglichkeiten des Layers auswirkt.
Klangerzeugung und Bearbeitung
Die zur Auswahl stehenden fünf Layerengines teilen sich in „Synth“, „Sample“, „Drum“, „Loop“ und „Instrument“ ein. Die Synth- und Sample-Engines bieten dabei die meisten Editiermöglichkeiten, so handelt es sich bei der Synth-Engine um einen ausgewachsenen Synthesizer mit drei Oszillatoren plus Suboszillator, Ringmodulator und Noise Generator, die selbstständig Klänge erzeugen. Die Sample-Engine hat als Klangbasis hingegen ein Sample. Die Bearbeitungs- und Modulationsmöglichkeiten dieser beiden Engines sind jedoch gleichermassen umfangreich:
Jeweils vier Hüllkurven mit 128 frei einstellbaren Verlaufspunkten, von denen die ersten drei Filter, Amplitude und der Tonnhöhe zugeordnet sind (die Vierte ist frei zuordbar), stehen zur Verfügung. Vier LFOs (zwei monophon, zwei polyphon), mit Fade in/out Möglichkeiten und jeweils acht verschiedenen Kurven lassen sich auf den Klang anwenden. Eine Modulationsmatrix mit 32 verschiedenen möglichen Zuordnungen sowie ein Step-Modulator runden die sehr umfangreichen Klangeditiermöglichkeiten dieser beiden Engines ab.
Die anderen drei Engines bieten als Bearbeitungsmöglichkeiten jeweils nur eine Hüllkurve und einen LFO an, haben dafür aber auch ihre auf die jeweilige Klangkategorie zugeschnittenen Editiermöglichkeiten. Bei der „Drum“ und „Loop“ Engine kann man so zB für jeden einzelnen Sound eines Drumkits oder Loops (bei jedem Loop liegen die Einzelsamples bereits fertig geslict auf der Tastatur vor) Panorama, tonhöhe, Hüllkurve, Effektanteil usw. einstellen. Prima ist auch das Feature, dass man die geslicten Loops einfach per Drag & Drop direkt in den Sequenzer importieren kann und die Sequenz dort weiter bearbeiten kann. Seit der VST3 Technologie bietet auch Steinberg das Feature der „Vst-Expression“ an. Diese äussert sich im Halion Sonic dadurch, dass man in der „Instrument-Engine“ durch simples Zeichnen von Noten in einem gesonderten Bereich der Keyboard-Tastatur die Spielweise des gewählten Instruments auf derselben Midispur ändern kann. Dieser Bereich wird einem durch grau untersetzte Noten bei den Instrumenten, die die Expression-Technologie nutzen, direkt auf der Tastatur angezeigt. So kann man bei Streichern beispielsweise von Legato auf Staccato wechseln, wie im dritten Soundbeispiel dargestellt.
Allen fünf Engines stehen satte 24 verschiedene Filtertypen zur Auswahl, die durch das Update auf Version 1.5 mittlerweile durch sechs verschiedene Distortion-Modi gejagt werden können: Classic, Tube, Hard Clipping, Bit- sowie Sample Rate Reduction und Sample Rate Reduction Key Follow. Mit dem „Tube“-Filter beispielsweise lassen sich Sounds, die von einem leicht übersteuerten oder angezerrten Filterklang leben, gut umsetzen – dieser Modi bringt dann sehr schön etwas analogen Schmutz und Wärme in soft oder kühl klingende Synthsounds, während der Classic-Mode das Filter absolut sauber arbeiten lässt.
Wenn man sich nun vergegenwärtigt, was man alleine in einem „Programm“ für Klänge schaffen kann wenn man alle vier Layer nutzt, so erahnt man die enormen Klangestaltungsmöglichkeiten. Einzig die Möglichkeit eigene Samples in die Sample-Engine einzuladen wird (noch?) nicht angeboten.
Ein weiteres herausragendes Feature des Halion Sonic ist:
Der Flex-Phraser / Die Effekte