Der Channelstrip
Der Kanalzug wurde der modernen SSL XL 9000 K Konsole entnommen und verfügt über einen 4Band parametrischen Equalizer mit umschaltbarer EQ-Charakteristik zwischen der E-und G-EQSerie, Low-und High-Pass Filter, einen Compressor/Limiter sowie ein Gate plus Expander. Die Reihenfolge der Effektmodule für den Signalfluss kann frei festgelegt werden, wodurch man in der Anwendung sehr flexibel ist. Der Compressor arbeitet wahlweise mit Peak oder RMS Signalerkennung und verfügt über eine „Over-Easy“ Schaltung, die einen weicheren Compressionsklang ermöglicht. Die Attackzeit wird automatisch gesteuert oder kann auf eine Millisekunde festgelegt werden, die Releasezeit kann man zwischen 0,1-4 Sekunden einstellen.Die Expander/Gate-Sektion verfügt neben einer automatisch arbeitenden Attackzeit auch über eine Hold-Funktion, die sich auf bis zu 4 Sekunden Länge einstellen lässt.
Die Attackzeit kann zudem auch auf den Wert von 150 Microsekunden umgeschaltet werden. Eine Sidechain-Funktion mit unabhängigen Sidechain Eingängen von Compressor und Expander/Gate runden die Features des Channestrips ab.
Der Klang ist modern, klar und trotzdem fett zugleich. Der Compressor hat einen einmaligen Charakter und kann unglaublich knallig sein, aber wenn gewollt auch genauso sanft nachregeln. Das Gate arbeitet extrem sauber und präzise. Die Höhenbänder des Eqs haben mir besonders gut gefallen, den vielmals zitierten „Glanz“ in die Höhen zu bringen gelang damit bei meinen Probeanwendungen auffällig gut. Beim Arbeiten mit dem Channelstrip kann man gut nachvollziehen, warum dieser weltweit in der Profi-Szene so häufig in Form der echten Konsole genutzt wird. Klarheit, einfache Bedienung und Top-Klang treffen hier aufeinander.
Bus Compressor
Der SSL Bus Compressor aus der bereits 1980 in Dienst gestellten SSL 4000 G-Mischpultserie geniesst ja schon seit Jahrzehnten einen legendären Ruf, da er bereits unzählige Bus- und sogar Summensignale diverser namhafter Künstler veredelt hat. Seine Stärke liegt in der Fähigkeit trotz hoch eingestellter Threshold/Ratio-Werte das Signal sehr unauffällig aber dennoch angenehm zusammenschweissend zu komprimieren. Der SSL Buscompressor ist deshalb so bekannt und beliebt, weil er exzellent die vielmals zitierte „Glue“ (Klebe) über das Signal giesst die alles homogener und „zusammengeklebter“ erscheinen lässt.
Die Parameter des Compressors sind ganz normaler und eher schlichter Standard, der es schwer macht, etwas grob falsch einzustellen: Der Threshold reicht von -20 bis +20, der Attack-Regler von 0.1 – 30 ms und der Release Regler von 0.1 bis 1,2 sek (wahlweise auch Automatik schaltbar). Eine dreistufige Ratio mit den Komprimierungsverhältnissen 1:2, 1:4 oder 1:20 wird angeboten, und zu guter lLetzt regelt man den Pegel über den make-Up-Gain Regler nach.
Auch ich kann nur bestätigen, dass der Compressor in fast allen Situationen in denen ein Einzelsignal, eine Gruppe oder gar die Summe einfach nur etwas homogener und „zusammengeschweisster“ klingen soll, seine Arbeit hervorragend verrichtet. Er tut es irgendwie „angenehm unauffällig“, aber wenn man ihn ausschaltet, fehlt sofort das gewisse Etwas. Auch grosse Pegelspitzen fängt er astrein und nahezu unhörbar ab, ohne dass das Klangbild sich irgendwie ins Unangenehme verändert. Die wenigen und übersichtlichen Bedienelemente fördern diese klanglichen Ergebnisse, da es meist schon nach ein paar Sekunden des Nachstellens einfach „klingt“ und man sehr zügig seine klanglichen Vorstellungen umsetzen kann. Diesen Compressor kann man eigentlich als Standard auf Allem nutzen. Allerdings klaut er auf basslastigen Singalen und deshalb auch auf der Summe etwas Bässe, was natürlich bei einem Singlebandcompressor prinzipbedingt ist. Ein zusätzlicher Dry/Wet Regler zur Parallelkompression oder ein eingebauter Highpass-Filter für die Signalerkennung wäre hier noch das absolute Nonplusultra – allerdings wäre er damit dann aber nicht mehr das vielgerühmte Original in 1:1 Umsetzung.
Drum Strip
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