Ist Omnisphere erst einmal installiert, kann man es gar nicht erwarten diesen Boliden zu starten. Omnisphere lässt sich hierzu in alle bekannten DAWs als Instrument laden, egal ob Mac oder PC.
Leider gibt es keinen Stand Alone Modus, wie ihn einige andere Hersteller mittlerweile bieten. Für den Live-Einsatz als alleiniger oder hauptsächlicher Klanglieferant wäre dies sehr praktisch. So ließen sich größtenteils ungenutzte Systemressourcen einsparen, die man für Omnisphere dringend benötigt.
Der Ladevorgang ist mit einem aktuellen System innerhalb von 1-2 Sekunden erledigt und Omnisphere begrüßt einen mit einer Startseite samt Logo und einem angedeuteten Analyzer, den man übrigens auch in dem Plugin vorfindet. Doch dazu mehr an anderer Stelle.
Vom Startpunkt aus, der „Controls“-Seite in Omnisphere, beginnt die Reise in die Tiefen des Synthesizers. Nun hat man die Wahl wie man mit Omnisphere arbeiten will. Mit dem Patch-Browser sogenannte Patches laden, die größtenteils zwei Layer kombinieren oder Multis laden, die eine Collage an miteinander harmonierenden Patches bieten.
Jetzt kann man frei, oder aber auch im „Live Mode“ und „Stack Mode“ spielen. Der „Live Mode“ bietet die Möglichkeit zwischen Patches ohne Übergang umzuschalten und zu layern. Der „Stack Mode“ ermöglicht die Sounds auf der Tastatur zu mappen. Klasse ist die Möglichkeit, einen per Taste gehaltenen Ton beizubehalten, während man längst einen anderen Patch mit weiteren Tasten anspielt. Ideal um einfache Übergänge zu schaffen.
Was ist an Sounds dabei?
Nun, die Patches liefern Außergewöhnliches, Experimentelles, aber immer Musikalisches, jedoch nie Einheitsbrei. Die von vielen Plugins bekannten „Brot und Butter Sounds“ findet man hier nicht wirklich und das ist auch gut so! Von breiten Synthesizer-Texturen, über perkusive Klänge aus Alltagsgegenständen generiert, bis hin zu synthetischen Drumloops findet man eine riesige Palette an Sounds die zum Experimentieren einladen. Filmmusiker werden sich die Finger lecken. Viele Sounds stammen aus den bekannten Sample-Libraries von Spectrasonics. Von Atmosphere wurde einiges an Sounds übernommen, aber auch viele neue Samples sorgen wie eine riesige Spielwiese.
Man kann sich in den Tiefen der Synthese und des Morphings der Layer verlieren, vieles neu kombinieren, die Oszillatoren mit Samples, synthetischen Wellenformen oder Noise füttern. FM-,Ringmodulation und Waveshaping sorgen für weitergehende Klangformung der Layer.
Nach der Klanggenerierung geht es an die Klangformung. Hier bietet Omnisphere Filter, Hüllkurven und LFOs an. Eben das komplette Arbeitswerkzeug eines Synthesizers. An Filtern hat man die gängigen Sorten Highpass, Lowpass, Notch zur Auswahl, aber auch auch Filter mit den Namen „Metal Pipe“. Diese Filter greifen sehr grob anpackend in das Signal mit entsprechenden Nebeneffekten. Die ADSR-Hüllkurven sind sechsfach ausgelegt, wovon zwei fest an Filter und Amp gebunden sind. Hier findet sich sicherlich auch ein weiteres Highlight in Omnisphere. Denn hier lassen sich filigrane, aber auch gewagte Klangmanipulationen vornehmen. Gate- oder sequencerartige Hüllkurvenfahrten sind möglich, die auf Wunsch im Loop und mit der DAW-Geschwindigkeit synchron laufen. Interessant ist besonders der Button „Chaos“, der die Hüllkurve bei jedem Tastenanschlag neu generiert.
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