Die Global-Sektion in der Mitte des N2O stellt eine Modulationsmatrix mit 16 Quellen und Zielen zur Verfügung, in der die jeweiligen Modulatoren den Operatoren zugeordnet werden können. Die Stärke der Interaktion zwischen Modulationsquelle und -ziel lässt sich stufenlos zwischen „-100“ bis „+100“ einstellen. Mehrfachbelegungen eines Modulators oder Operators sind problemlos machbar. Weiterer Bestandteil der Global-Sektion ist die Library mit ihren 192 Presets, die in die Bänke A, B und C unterteilt ist. Hier kann man einzelne Presets ebenso wie ganze Bänke (jede enthält 64 Programme) speichern und laden. Die Presets können frei hin- und her kopiert werden.

Das Routing-Fenster ermöglicht es, den Signalfluss durch die vier Operatoren festzulegen. Praktischerweise werden schon einige Presets mitgeliefert, die verschiedene Varianten der seriellen und parallelen Verschaltung anbieten. Hier ist es möglich, die Signalanteile der verschiedenen Operatoren frei zusammenzumischen, wobei das Signal jedes Operators alle drei anderen Operatoren „füttern“ kann.

Sehr nützlich ist der bereits eingebaute Limiter, da bei den ganzen Modulationen und Effektverschaltungen schon des öfteren plötzlich hohe Pegelsprünge auftauchen können. Der Limiter arbeitet mit den hochwertigen Algorithmen des PSP-Xenon Limiters, der als sehr hochwertig eingestuft werden kann. Die Reaktionszeit des Limiters kann, ebenfalls in der Global-Sektion, in den „Preferences“ zwischen „slow“, „moderate“ und „fast“ gewählt werden. Ihn ganz auszuschalten ist natürlich auch möglich. Beim Durchtesten habe ich den Limiter eigentlich nie bewusst arbeiten gehört, was für die hohe Qualität spricht. Wenn man ihn jedoch ausschaltet, erhält man beim Rumbasteln jedoch schon ab und zu mal unschönes digitales Clipping.

Eine weitere Verbesserung gegenüber des Plugin-Vorgängers „PSP Nitro“ ist, dass die Bildschirme nun animiert sind und dynamisch die Amplituden, LFO-Kurvendurchläufe oder auch Envelopes in ihrer Echtzeitbewegung anzeigen. Dies sieht nicht nur schick aus, sondern kann auch bei der Programmierung und für das Effektverständnis allgemein sehr hilfreich sein.

Hohe Klangqualität hat immer ihren Preis. Dieser äussert sich beim PSP N2O in einem relativ hohen CPU-Verbrauch. Ein Multieffektprogramm zieht auf meinem Quadcore-Rechner grundsätzlich zwischen 7-10% Leistung. Wenn man allerdings bedenkt, dass hier auch meistens drei bis vier Effekte hoher Qualität miteinander verschaltet sind, ist dies nicht allzu verwunderlich. Die klanglichen Ergebnisse entschädigen dafür vollauf , denn diese sind in den allermeisten Fällen glasklar und sauber. Alleine schon die Standardeffekte wie Phaser, Chorus, Delay usw. können qualitativ voll überzeugen. Da die CPUs ja aber auch immer leistungsstärker werden, wird sich dieses Problem jedoch mittelfristig sowieso legen.

Soundbeispiele