Zu guter Letzt findet man rechts die Onboard-Effekte von Pianoteq 3. Am spannendsten dabei sind sicherlich die sogenannten Action-Parameter. Bei einem Klick auf die Schaltfläche Action öffnen sich weitere Auswahlmöglichkeiten, die vorallem dazu dienen die Nebengeräusche des Flügels klanglich zu gestalten. Zudem sind noch folgende Effekte vorhanden (die jeweils auf Klick wieder separate Parametrisierungsoptionen bieten):
- Ein Tremolo-Effekt
- ein Wah-Wah-Effekt
- ein Reverbtool mit durchaus vernünftigem Klang
- sowie einem Limiter
Da Pianoteq ein wirklich komplexes Programm mit einer großen Anzahl von Einstellungsmöglichkeiten ist, kann dieser Test nicht eine ausführliche Anleitung ersetzen, ohne textlich den Rahmen zu sprengen. Sollte man also wirklich Interesse an den subtilen Optionen von Pianoteq 3 haben, kommt man nicht um das Studium der mitgelieferten englischen Manual herum.
Doch nun zu dem vielleicht entscheidenden Punkt, der Qualität des Klangs: Grundsätzlich ist Pianoteq durch die Emulation der unterschiedlichen Faktoren eines Klaviers einer Sample-Library schon einmal in gewisser Hinsicht überlegen. Aber was bringt die perfekteste theoretische Emulation, wenn der Klang im Endeffekt dann doch nicht mit dem eines pedantisch gesampleten Klavier-VSTi’s konkurrieren kann… Und leider haben die letzten Jahre immer wieder gezeigt, dass sich Hersteller vergeblich die Zähne an der Pysical-Modeling-Synthese ausgebissen haben. Scheitert Modartt also auch genau an diesem Punkt? Klare Antwort: Nein!!! In Version 3 hat sich Pianoteq zu einem absolut anständig klingenden PlugIn weiterentwickelt. War es damals noch allenfalls im Mix zu gebrauchen, überzeugt es heute auch Solo und braucht sich nicht vor so manchem Sample-Koloss zu verstecken. Natürlich klingen die großen Librarys noch eine Spur brillianter und realistischer, allerdings nur im 1:1 Vergleich beim Betätigen einer einzelnen Note. Beim praktischen Spielen wirkt Pianoteq wesentlich lebendiger, lässt sich direkter anspielen und ist der Statik gesampleter VSTi’s deutlich überlegen.
Soundbeispiele
In den folgenden 3 Beispielen habe ich die unterschiedlichen Flügelmodelle angespielt:
1: Eine kleine Komposition von mir, mit recht großer und repräsentativ gut geeigneter Dynamik. Grand K1 (Solo Recording) / externe Effekte:
01 Johannes Göttig – Long Time Ago (K1 Solo Recording)
2: Angespielter Akkord. Grand M3 (Close Mic) / interne Effekte:
3: Kurze Improvisation. Grand C3 (Solo Recording) / interne Effekte:
03 Johannes Göttig – Improvisation (C3 Solo Recording)
Fazit