Es macht tierisch Spass die unzähligen Effektmodule von Guitar Rig 4 Pro auszuprobieren und vollkommen frei miteinander zu kombinieren. Alleine schon auf der Amp/Distortion Ebene sind dermassen viele verschiedene unterschiedliche Sounds möglich, das man aus dem Rumschrauben gar nicht mehr herauskommt. Wenn man dann noch die ganzen (hier mehr oder weniger) normalen Effekte wie die Delays und Flanger usw. dazunimmt, bleiben eigentlich schon keine Wünsche mehr offen, die man an ein Gitarreneffektgerät stellt. Die Möglichkeit jedoch, auch noch verschiedenste Parametermodulationen via LFOs, Envelopes und Step-Sequencern zu verschalten, grenzt schon an die Bearbeitungsmöglichkeiten eines vollständigen Synthesizers und tut eine klangliche Vielfalt auf die kaum noch Grenzen hat.
Guitar Rig 4 Pro ist weit mehr als einfach nur ein Effektgerät für Gitarre und Bass. Zwar liegt der Schwerpunkt auf Verstärker- und Verzerrersimulationen, aber die zahlreichen Zusatzeffekte, die oft einen schönen eigenen Charakter haben, drängen sich geradezu auf um für beispielsweise Synthlines oder Sampleeffektierung und vieles mehr verwendet zu werden.
Der Sound von GUITAR RIG 4 PRO kann gegenüber so einigen Hardwaregeräten locker mithalten und die Emulationen der verschiedenen Amps und Verzerrermodule sind klanglich sehr gut gelungen. Wer sich mit der Hardware auskennt, wird auch hier sehr schnell zu gewünschten Ergebnissen kommen, da viele Module optisch ihrem Hardware-Pendant sehr nahe stehen. Die neue Control-Room Funktion macht es jetzt noch einfacher, den Sound perfekt in den Mix zu integrieren und lässt sehr subtile wie auch drastischere Anpassungen zu.
Die Bedienbarkeit ist auf jeder Ebene absolut übersichtlich und kinderleicht. Alles lässt sich ganz leicht hinzufügen oder löschen, auch sind nirgendwo Parameter oder Module überfrachtet.
Der Leistungshunger zeigt sich allerdings bei einigen Presets (die dann aber auch meist recht zahlreiche und aufwändige Effektverschaltungen haben) als sehr hoch. Auf meinem Quadcore Q6600 mit 2,4 Ghz wird dort manchmal die 30 Prozent Marke erreicht. Sollte man Guitar Rig 4 Pro nur als Stand-Alone Version auf einem halbwegs aktuellem Laptop im Proberaum verwenden, um seine Gitarre/Bass zu verzerren oder zu re-ampen, stellt das sicher kein Problem dar. Im Mehrspurbetrieb jedoch, neben einigen anderen Plugins im Sequenzer, ist so schnell das Ende der (Leistungs-)Fahnenstange erreicht, weshalb man über ein Spurbouncen dann wohl nicht herumkommt. Im alltäglichen Gebrauch pendelt sich die Leistungsanzeige in meinem Cubase 5.1 Test-Projekt mit lediglich einer Gitarrenspur, auf die Guitar Rig 4 Pro insertiert ist, zwischen 15-20 Prozent ein.
Soundbeispiele
Diverse Effekte auf E-Bass
Diverse Effekte auf Drumbeat
Plus:
sehr guter Klang
sehr viele Amp/Cabinet Kombinationen, durch Control Room Modul virtuell völlig frei mikrofonierbar
enorme Vielzahl an Effekten, alle modular frei verschaltbar
komplett stereofähig, was unproblematische Anwendung auch auf anderen Signalen als nur Mono-Gitarren oder Bassspuren erlaubt
sehr übersichtliche und einfache Bedienung
Metronom und Tuner inklusive, ausserdem Aufnahmefunktion um schnell Ideen festzuhalten
Minus:
ziemlich leistungshungrig, bei manchen Presets sogar enorm
Preis: 179,- Euro
System
PC Windows XP with Service Pack 2 or Windows Vista (32/64 bit), Pentium/Athlon XP 1.4 GHz, 1024 MB RAM
Mac OS 10.5, Intel Core Duo 1.66 GHz, 1024 MB RAM
Link: Native Instruments
Reaktor5
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