Auch im Punkto Modulationsmöglichkeiten lässt KONTAKT 4 keine Wünsche offen, als Modulationsquellen stehen zur Auswahl: Hüllkurven (auf Wunsch mit bis zu 32 frei definierbaren Kontrollpunkten), LFOs, Externe Quellen (wie z.B. eingehende Midi-Daten) oder andere Quellen wie Step-Sequenzer oder Hüllkurvenfolger. Modulationsziele können so ziemlich alle Module sein, die sich auf der Gruppenebene befinden, sogar die Group-FX gehören somit zum Modulationszielbereich. Lediglich auf Parameter in den Send- oder Insert-Effekten muss man verzichten, sonst ist fast alles möglich.Die Modulationszuweisung selbst erfolgt ganz unkompliziert über den Modulationsrouter.
AET- Filter
Diese neue “Authentic Expression Technology” genannte Funktion soll es ermöglichen zwischen den Klangcharakteristiken zweier Samples zu überblenden. Funktionieren tut dies durch ein hochauflösendes FFT-Filter, welches mittels Spektralanalyse ein Sample analysiert und dessen Frequenzgang dann dem anderen Sample aufprägt. Hierdurch ergibt sich dann auch die Möglichkeit zwischen zwei vollkommen verschiedenen Samples zu morphen, was ganz neue Soundkreationen zulassen würde. Leider funktioniert das automatische Erstellen eines Velocity Morphs bei mir nicht, obwohl ich exakt nach Anleitung im Handbuch vorgegangen bin. Es wird in dem automatisch erstellten AET-Filter in den Group-FX leider nichts angezeigt, so dass es nichts zu morphen gibt. Wenn man es manuell versucht, lassen sich zwar die einzelnen Morph-Layer erstellen, nur wenn man sie der dann erstellten Morph-Map zuweist, wird trotzdem nichts angezeigt. Nach einigen weiteren Versuchen ist nun dauerhaft die Hälfte der „Edit-Morph-Map“ verschwunden, so dass man weder neue Maps erstellen kann noch ihr die einzelnen Layers zuweisen kann. Man kann immer wieder neue Maps eingeben und auf OK klicken, angezeigt in der Auswahl werden sie dennoch nicht. Ob hier eine Fehlbedienung meinerseits vorliegt ist schwer zu sagen, da ich der Meinung bin, genau nach Anleitung gehandelt zu haben. Wenn es aber doch an mir liegen sollte, finde ich das Erstellen eigener Morph-Maps noch zu undurchsichtig und kompliziert.
Auf der Native Instruments Seite kann man sich auf jeden Fall davon überzeugen, dass das Feature eigentlich funktionieren müsste, denn dort sind mehrere Videos zu dieser Funktion vorhanden, wo sie funktioniert. Die Ergebnisse dort, wie beispielsweise ein Morph durch sämtliche Chorsounds mit A-E-I-O-U-Überblendung, sind schon sehr beeindruckend und wären ein tolles Feature.
Nachtrag zum Review KONTAKT 4 – Erklärung des AET-Problems
Nachdem ich dem Support von Native Instruments das Problem per Email schilderte, erhielt ich innerhalb von 2 Tagen folgende Antwort:
„Die Morph Map in dem Instrument war nicht richtig generiert. Ich hab die bestehende Map gelöscht und „Auto add velocity morph“ angewählt. Damit ging es sofort. Generell hat das instrument aber ein anderes Problem. Die Samples, die ineinander gemorpht werden sollen sind vom Grundton recht weit auseinander. Zusätzlich ist das Flötensample auch noch erheblich verstimmt. d.h. es sind keine guten Vorraussetzung für einen natürlichen Morph. Das Ergebnis wird also eher „experimentell“. Sobald man sich vom Grundton weg bewegt können, Verzerrungen entstehen, weil sehr extrem EQed werden muß und sich das Spektrum auf der Pitch Achse verschiebt. Generell empfiehlt es sich „dichtere“ sample maps zu benutzen mit mindestend 3 samples pro Oktave.
Nach einigen weiteren Versuchen ist nun dauerhaft die Hälfte der „Edit-Morph-Map“ verschwunden, so dass man weder neue Maps erstellen kann noch ihr die einzelnen Layers zuweisen kann.
Hier wurde wahscheinlich die Morph Map gelöscht. Wenn keine Morph Map im instrument angelegt ist, dann wird auch keine liste zum einsortieren angezeigt.
Anbei das bearbeitete nki. Kannst Du mal schauen, ob es mit „Auto add“ funktioniert?“
Hierzu muss ich sagen, dass ich ein einzelnes Flöten-Sample mit einem einzelnen Oboen-Sample kreuzen wollte, mit absichtlich experimentellen Charakter, um einfach zu schauen wie das klingt. Abgedrehte Morphs zwischen Samples mit der AET-Funktion zu generieren, fand ich gerade interessant, da ich auch durchaus experimentelle elektronische Musik machen
Freudig öffne ich also Kontakt 4 (in genau der unveränderten selben Version wie zum ZeItpunkt des Tests) um nachzuschauen. Obwohl ich dem Support meine exakte Versionsnummer von Kontakt 4 mitgeteilt habe, erscheint leider nur folgende Fehlermeldung:
„This Patch was generated by a newer version of the application. Please upgrade your copy to load the patch.”
Tja, wie soll man das beurteilen? Wenn ich das nun erst seit dem 21.01.2010 erhältliche Update 4.404 installiere, wird man wohl nie erfahren, ob nicht vielleicht doch ein Fehler in der Kontakt 4 Version, die ich für den Test benutzt hatte, vorlag.
Aber es bleibt ja mittlerweile letztlich so oder so keine Wahl, und wenn es jetzt mit dem Update funktioniert, dann ist ja alles prima. Also kurz das Update installiert , die vom Support gemailte .nki Datei geladen und siehe da: nun wird etwas im AET-Filter angezeigt.
Die Effekte
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