„Maximum Sonic Impact“ verspricht Native Instruments bei Nutzung von MASSIVE –nachdem man ein paar Presets durchgehört hat, kann man sich gut vorstellen was damit gemeint ist. Meistens mit einem ordentlichen „Pfund“ untenrum versehen kann man den Klang, der in vielen Presets zu finden ist, als fett, rau, dreckig über brachial bis hin zu aggressiv bezeichnen. Sehr gut geeignet ist MASSIVE deshalb für härtere elektronische Musikstile wie Elektro, Drum ´n´ Bass (viele brauchbare Bässe und futuristische/dunkle Pads), Industrial oder auch Metal – eben überall dort wo es dicke und durchsetzungsfähige Sounds braucht. Aber auch für dunkleren Ambient/Chillout-Sound sowie zur Film/Videovertonung oder ähnlichem kann man ihn durch seinen eigenständigen, rauen Charakter und viele lebendige Pads gut verwenden. Irgendwelche alten analogen Synthesizer-Klassiker werden hier nicht so sehr nachgebildet, jedoch deckt der Synthesizer auch solche Richtungen zu einem Teil ab. Allerdings eher die harten, rauen Klänge als samtweich-cremige Butterpads oder weiche Leadsounds (einige eher wenige Exemplare sind aber auch zu finden).
Durch den innovativen Browser sind Klänge mit bestimmten Eigenschaften schnell gefunden und die bei jedem Preset neu passend belegten Macrocontroller machen es sehr leicht, die zu dem jeweiligen Sound passenden Veränderungen vorzunehmen und die Klänge nochmal richtig schön zu verdrehen. Gerade weil dieses Schrauben durch das Macrocontroller-Konzept und die Modulationsmatrix so einfach und unkomplizert ist, macht es viel Spass und führt sehr schnell zu interessanten Ergebnissen. Das einfache Modulationszuweisungsprinzip per Drag & Drop und die umfangreiche aber dennoch übersichtliche Modulationsmatrix runden einen gelungenen und auf der Höhe der Zeit stehenden Softwaresynthesizer ab.
Massive 2 Biosigns Lead
Massive 3 Classic Synthsounds
Der Ressourcenhunger
Auf meinem PC – Intel Core2 Quadcore Q6600 2,4 Ghz erreichen viele Sounds Im Ultra-Qualitätsmodus die 15-20 % CPU-Leistungsmarke. Das ist bei einer Instanz ganz schön viel, beim Heruntersetzen des Qualitätsmodus auf „High“ jedoch überschreitet die Leistungsnazeige nie die 10 % Marke. Noch eine Stufe tiefer in den Eco-Modus geschaltet klingen die allermeisten Sounds aber schon merklich anders und nicht mehr so high-end – die CPU-Last sinkt dadurch immerhin auch auf nur ca. ein Drittel vom Ultra-Modus. Dennoch ist diese Funktion eine recht nützliche Dreingabe. Da die Sounds im Eco-Modus merklich anders klingen und man vor dem finalen Mixdown sowieso wieder auf High oder Ultra umstellt, kann man bei knappen Leistungsreserven in einem recht vollen Arrangement so noch weiter an der Massive-Midispur arbeiten, ohne dass man die Spur gleich ganz bouncen muss und diese dann erstmal nur noch als Audiospur vorliegen hat. So erspart man sich das frühzeitige bouncen und kann in den Midispuren auch weiterhin noch Dinge verändern & arrangieren.Wenn man ausserdem bedenkt, dass es nur eine Frage der Zeit ist und man sich solch einen Synthesizer ja nun nicht nur für das nächste Jahr kauft sondern wohl auch langfristiger vor hat zu verwenden, macht es meiner Meinung nach insgesamt mehr Sinn, auf Top-Qualität im Klang zu setzen (gerade bei der heutigen Fülle von Software Synthesizern) als im Klang irgendwelche Abstriche zugunsten der CPU-Auslastung zu machen. Gerade weil es in diesem Softwaresegment mittlerweile eine grosse Auswahl gibt, kann man nur durch erstklassige Qualität herrausstechen, und diese hat MASSIVE absolut zu bieten. Somit ist eigentlich gewährleistet, dass der Sound auch in Jahren noch überzeugt und sich die Anschaffung langfristig lohnt – wie viele Plugins, die man sich in kurzfristiger Begeisterung mal angeschafft hat, versauern nach einiger Zeit dann doch im VST-Ordner – bei MASSIVE kann ich mir das nicht vorstellen.
PLUS:
kräftiger Klang mit genügend Druck
umfangreiche Oszillator- sowie Filtersektion
einfaches Bedienkonzept mit Drag & Drop
Mit mehreren Parametern gleichzeitig belegbare Macrocontroller
Umfangreiche Modulationsmatrix, dabei trotzdem einfach bedienbar
Viele originelle Presets
MINUS:
Ressourcenhunger
Schwerpunkt eher auf härteren/brachialen Klängen – dadurch nicht für alle Musikstile die erste Wahl
Produkt Demo:
Preis(e)
179,00 Euro
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