Curve’s Browser-Seite wird über „Browse select“ aufgerufen. Damit verlässt man allerdings auch die Synthesizer-Maske. Um ein ausgewähltes Preset zu bearbeiten oder ein anderes Preset abzuhören, muss man immer zwischen der Synthesizer-Maske und der Browser-Seite wechseln. Das ist bei anderen Plug-ins besser gelöst, allerdings ist bei Curve der Browser recht komfortabel ausgelegt.
Die Presets sind nach dem Datum, an dem sie erstellt oder herunter geladen wurden, ansonsten aber in bunter Abfolge gereiht. Mit Hilfe einer Stichworteingabe (z.B. Sine, Rhythm oder auch der Name eines Autors) sowie mehrerer Filter wie persönliches und Community Rating (kein bzw. 1 bis 6 Sternchen), persönliche und Community Tags, die im Übrigen gut gewählt sind, kann man die akustische Suche jedoch rasch eingrenzen.
Im breit gefächerten Sortiment finden sich druckvolle Kicks, Abgedrehtes aus der FX-Abteilung, smarte und FM-typische Pads, saubere sowie noisy Leads und Bässe, Soundscapes, heftige Sequenzen u.a.m. Die Presets selbst bieten zwar durchaus auch Brot- und Butter-Sounds. Das Gros beruht aber doch auf komplexeren Strukturen und ausgefallenen Sounds.
Soundbeispiele
Curve – Synthlines
Curve – Synthlines with FX
Nach dem Download des Plug-ins standen mir ca. 110 Presets zur Verfügung. Nach Betätigung von „Sync Presets“ waren es dann ca. 900, einige Tage später bereits ca. 950 Presets. Erstellt man als User ein Preset und speichert es ab, hat man die Möglichkeit, es als „Private“ oder als „Shared“ zu markieren. Im zweiten Fall wird das Preset bei Betätigung von Sync Presets der Community per Upload zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig werden freigegebene Presets anderer User heruntergeladen. Die Tags und Ratings werden dabei ebenfalls aktualisiert.
Auch wenn es sich hier um außergewöhnliches und attraktives Feature handelt, als Preset-Synthesizer allein wäre Curve jedoch zu schade.
Sonstiges
Für Globaleinstellungen ist ein eigenes Fenster vorhanden. Dort ist unter anderem die Pitch Bend Range in 10 Stufen von einem halben Halbton bis zu 24 Halbtönen einstellbar. Die Audio-Qualität ist ebenso in mehreren Stufen einstellbar, 2 davon ohne Aliasing (Eco, und die werkseitige Einstellung Normal) mit dementsprechend höherer CPU-Belastung.
MIDI Learn ist nicht vorhanden. Die MIDI-Automation selbst ist aber ohne Tadel. Alle Parameter werden erkannt und lassen sich im Sequencer automatisieren.
Bugs, Ideas and Updates
Das Curve-Forum mit seinen Interaktionen ist eines der besten, das mir bisher untergekommen ist. Zum Einen sind Bug-Reports und deren Status (Behebung geplant, Behebung erfolgt) öffentlich einsehbar. Zum anderen sind es die breit gefächerten User-Wünsche. Bei entsprechendem Voting ist die Realisierung bei einem der folgenden Updates angedacht – siehe z.B. die vorerwähnte Aufstockung von 20 auf 40 Punkte für die Waveform-Bearbeitung. Glide und Legato könnten ebenso folgen. So soll es sein! Allerdings ist auch die Gefahr gegeben, dass Curve durch zu viele Wünsche aufgebläht wird und dies eher zu Lasten der Handhabung (keine Untermenüs) und der Authentizität geht.
Stichwort Updates: Auf Anfrage wurde mir mitgeteilt, dass alle bis zur Version 2 erscheinenden Updates, das sind nach derzeitigem Stand sicherlich 1.3 und 1.4, kostenlos sind.
Fazit