Eine sinnvolle Funktion ist die Link-Möglichkeit zwischen den Parametern der Early und Late Reflections bezogen auf den ausgewählten Raum („Space Type“), die verhindert dass unnatürliche Räume entstehen wenn man selber an den Presets dreht. Hierbei sind dann zum Beispiel „Size“ und „Time“ miteinander verbunden. Dies schützt Anfänger davor beim Anpassen oder leichten Nachregeln eines Programms Fehler zu machen, wenn realistische Räume gewünscht sind. Eine weitere Besonderheit des Aetherverb sind seine Mitte/Seite Bearbeitungsfähigkeiten. Bei diesen kann man sogar getrennt für die Early- als auch Late-Reflections zwischen vier verschiedenen Modi wählen: L-R Mono, L-R Stereo, M-S Normal und M-S Relative. Hier kann man Stereobearbeitungen aller denkbaren Arten durchführen, eine sehr innovative neue Funktion. Denkbar wären dann zum Beispiel Masteringanwendungen, in denen man nur das Seitensignal mit einem kurzen Raum verhallt während die Mitte trocken bleibt, auch für Spezialeffekte sind solche Spielereien natürlich wie geschaffen. Hier gilt es auszuprobieren was dort alles noch für Klangwelten zu entdecken sind. Auch die permanente Zufallsmodulation, die in „Depth“ und „Period“ frei einstellbar ist, verrichtet ihren Dienst sehr gut und verhindert dass der Hall jemals statisch oder blechern klingt. Diese macht auf jeden Fall den universal anwendbaren und grundsätzlich angenehmen Charakter von Aetherverb aus und kommt dem Raumklang in der Natur sehr nahe, da dort ein Schallereignis ja auch niemals zu 100 % exakt gleich klingt.
Im Infobereich nimmt man die Grundeinstellungen für das Plugin sowie die Klangqualität vor. Hier kann man für das Offline-Rendering andere Einstellungen vornehmen als für den Real-Time Betrieb, wodurch man nicht jedes mal vor dem Bouncen wieder alles auf Maximum stellen muss. Eine angenehme Sache, allerdings dauern die Offline-Bouncevorgänge mit den höchsten Einstellungen dann auch deutlich länger.Qualitätsabstufungen sind bei den Parametern Oversampling, Modulation und Interpolation möglich, meist in 2-3 Stufen.
Die CPU Belastung entspricht der eines guten Hallplugins, ist jedoch logischerweise von der Qualitätseinstellung abhängig. Sie ist nicht allzu gering aber auch nicht zu hoch wenn man den normalen Durchschnittsanwender-Qualitätsstandardmodus verwendet. Wer einen halbwegs modernen Rechner hat, kann mit mehreren Instanzen Aetherverb auf jeden Fall bequem arbeiten, und es ist ja absolut ausreichend die Qualität dann im Offline-Bounce-Menü auf maximal zu stellen.
Fazit