Die Sample Engine
Das Importieren eines Samples ist in Halion 4 auf mehrere Arten möglich: Entweder man zieht einfach eine Audiodatei direkt aus dem Sequenzer per Drag & Drop in Halion hinein oder man öffnet es über das Import-Menü. Dabei stehen einem diverse Importmöglichkeiten zur Wahl, denn Halion 4 erkennt vollautomatisch bestimmte Hinweise in den Dateinamen wie Midi-Notennummern, Root Keys usw. und ordnet sie auf der Tatstatur entsprechend an. Man kann im Import-Menü detailliert einstellen, wie Halion die Dateien lesen und anordnen soll.
Die Samples können dann im bordeigenen Sample-Editor weiterbearbeitet werden oder man nutzt einen externen Editor mit noch umfangreicheren Möglichkeiten, den man im Menü voreinstellen kann. Im Mapping Editor kann man dann alle üblichen Einstellungen wie die Zuweisung der Keyzones, Keyswitches, Tasten- und Dynamikbereiche, Fades und Crossfades usw. vornehmen.
Halion 4 bietet eine interessante Auswahl sogenannter „Midi-Module“ zur spezielleren Bearbeitung der Spielweise eines Sound-Programms. Die Highlights der Midi-Module sind sicherlich der bereits aus Halion Sonic bekannte Flex-Phraser sowie ein neues, „MegaTrig“ genanntes Modul. Mit diesem ist es möglich, unterschiedliche Spielweisen und Artikulationen zu steuern und Release-Samples oder Instrumentengeräusche zu triggern. So ist es beispielsweise ein Leichtes, realistische und sich stetig ändernde Anschlag- oder Blasgeräusche zu simulieren.
Durch das Einrichten sogenannter „Conditions“ ist es möglich festzulegen welche Zone wie getriggert wird. Das MegaTrig-Modul vereinfacht Artikulationszuweisungen enorm, für die man früher auf kompliziertes Scripting zurückgreifen musste. Hiermit lassen sich nun ganz einfach wie über eine klassische Modulationsmatrix die Zuweisungen erstellen.
Durch die Unterstützung des hauseigenen VST 3.5 Standards verfügt Halion 4 nun auch über Steinbergs erweitertes Note-Expression- Feature. Damit ist man in der Lage Artikulationsparameter polyphon zu bearbeiten, indem man automatisierte Modulationen für jede einzelne Note erzeugt. Zusätzlich zu den Standardparametern Volume, Tune und Pan kann man hier über die Matrix bis zu acht zusätzliche Note-Expression Controller beliebigen verfügbaren Modulationszielen zuordnen.
Das „Layer-Alternate“-Modul ermöglicht es Layer „alternieren“, also sich abwechseln zu lassen. Dies ist zumBeispiel sinnvoll bei Nutzung verschiedener Layer einer gesampelten Trommel, um den Anschlag mit der linken und rechten Hand zu simulieren (das Layer wird dann jeweils gewechselt). Ebenso kann damit die Hin-und Rückbewegung des Bogens bei Streichersounds authentisch emuliert werden. Mit der Funktion „Key Switch Alternate“ kann man automatisch zwischen Layern wechseln, die wiederum MegaTrig-Keyswitches verwenden. „Key Switch Remote“ ermöglicht es Keyswitches aus einem übergeordneten Layer zu steuern. „True Pedaling“ ist nützlich um beispielsweise das Pedalverhalten eines Flügels zu simulieren, denn hier können Crossfades zwischen den Layern erzeugt werden, um den Klang zu simulieren wenn das Pedal gedrückt oder angehoben wird. Ein „Midi-Randomizer“ ist ebenfalls an Bord, und er tut genau das, was man vermutet, genauso wie der „Mono-LFO“ und der „Mono-Envelope“. Ein „CC-Mapper“, mit dem man auch eingehende Midi-Controller Werte über Kurven verändern kann, was ähnlich auch mit dem Modul „Velocity Curve“ möglich ist, erweitert die Midi-Module abermals. Das Modul „Tuning Scale“, welches für verschiedene Stimmungen eines Programms (wohltemperiert, Concert Grand, Kirnberger etc.) zuständig ist, rundet das vielseitige und umfangreiche Midi-Modulangebot ab.
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