Im Test: Native Instruments – Vintage Organs

Ein Blick zurück 

Ist von einer Hammond Organ, insbesondere der B3 oder C3 die Rede, fallen mir etliche Virtuosen der 1970er-Jahre ein, wie z.B. Keith Emerson (The Nice, ELP), Jon Lord (Deep Purple), Brian Auger, Dave Greenslade (Colosseum), Ken Hensley (Uriah Heep) oder Don Airey (Colosseum II, Deep Purple). Emerson stieg in seiner wildesten Zeit auch auf ihr herum, rüttelte sie, stach auf sie ein, warf sie um und trangsalierte sie danach weiter – unglaublich. Eine Liste mit prominenten Hammond-Usern gibt es übrigens auf www.wikipedia.org .

Neben Hammond gab es mit der italienischen Firma Farfisa und der britischen Firma Vox zwei weitere Anbieter dieser Instrumentengattung. Insbesondere der Sound der Vox dürfte manchem bekannt sein, nämlich aus dem 17-minütigen In-A-Gadda-Da-Vida (Doug Ingle mit Iron Butterfly). Farfisas wurden laut Wikipedia von Größen wie Rick Wright (Pink Floyd) oder J.M. Jarre (auf Oxygene) verwendet.

Überhaupt war die E-Orgel in den 1960er- und 1970er-Jahren bei vielen Bands und in vielen Hits, ob Schlager oder Hard Rock, ein tragendes und bestimmendes Element. Evergreens wie z.B. Green Onions (Booker T & The MGs), Oye Como Va (Santana), Gimme Some Lovin‘ (Spencer Davis Group), Light My Fire (The Doors), House Of The Rising Sun (Eric Burdon & The Animals) oder Easy Livin‘ (Uriah Heep) belegen das.

Hammond Orgeln gibt es nach wie vor, neu wie auch gebraucht. Wobei man für eine gebrauchte und funktionierende Original-B3, z.B. Baujahr 1964 (!), inklusive Cabinet – gesehen im Internet – rund 10.000 – 15.000 USD investieren muss. Eine neue B3 Mk2, etwa 130 kg schwer, ohne Cabinet, wird um rund 21.000 EURO feil geboten!

Billiger zu haben sind die aktuellen portablen Orgel-Versionen von Hammond, Clavia, Viscount oder Roland, nämlich ab rund 1.500 EURO. Noch billiger geht es freilich mit virtuellen Vertretern wie den Vintage Organs von Native Instruments.

Nachfolger der B4 II